Eine Energie, die kein CO₂ ausstößt, gilt in der Regel als grün. Das sehen vor allem die Vertreter der deutschen Partei Die Grünen so, die sich allein aus Protest gegen die Atomkraft 1987 in Karlsruhe gegründet haben. Nun sind allerdings Entscheidungen der Europäischen Kommission wichtiger als die einer einzelnen Koalitionspartei. In der EU und vor allem seiner Kommission herrscht die Ansicht, dass Atomkraft eine grüne Energie ist. Die Grünen hingegen verteufeln diese Energie als die Klimasünde schlechthin. Wie passt das zusammen?
Atomkraft – kein CO₂, dafür eine ungeklärte Endlagerung
In Atomkraftwerken wird umweltfreundlich, zuverlässig und günstig Strom produziert. Die weltbesten Atomkraftwerke stehen in Deutschland. Nun sollen sie abgeschaltet werden. Was ist denn das Problem? Atomkraft, so Energieminister Habeck, sei eben nicht nachhaltig, weil die Frage nach der Endlagerung des radioaktiven Materials nicht geklärt sei.
Es stimmt, nach der Verbrennung werden radioaktive Materialien, die noch für etliche Jahrhunderte glühen und für die Umwelt gefährlich werden könnten, in tiefen Stollen gelagert. Die Angst ist, dass sich dieser Müll irgendwann negativ auf die Umwelt auswirken könnte. Zudem sind zwei Schreckensmeinungen immer noch in der öffentlichen Meinung präsent: die Reaktorunfälle von Fukushima und Tschernobyl.
Doch muss man sich fragen, ob diese zwei Unfälle wirklich sinnvolle Argumente sind, die Atomkraft zu negieren? Immerhin kann auch ein Windkraftrad, das zusammenstürzt und auf die Autobahn kracht, viele Todesopfer fordern, ganz abgesehen von den etlichen Vögeln und Insekten, die jeden Tag den riesigen Propellern der vermeintlich so grünen Energieträger zum Opfer fallen.
Forschung wäre die Antwort
Es gibt Ansätze, die Atomkraft zu revolutionieren oder sie sogar durch die unbedenkliche Kernfusionsenergie zu ersetzen. Verbote werden jedoch nichts bringen, und auch die Klage der europäischen Grünen gegen den Beschluss der Kommission bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach erfolglos.