Seit einem Jahrhundert steht Stiebel Eltron für herausragende Innovation und Qualität im Bereich der Haustechnologie, und symbolisiert eindrucksvoll, wie technologisches Know-how und Nachhaltigkeit zusammenfliessen können. Von den bescheidenen Anfängen im Jahr 1924, als Dr. Theodor Stiebel seinen ersten Durchlauferhitzer in Berlin erfand, bis hin zu den heutigen Spitzenleistungen in der Nutzung erneuerbarer Energien, hat das Unternehmen eine beeindruckende Reise zurückgelegt. Diese Meilensteine nicht nur zu erreichen, sondern sie auch als kreative Kraft für die Zukunft zu nutzen, unterstreicht die tiefe Verpflichtung zu Effizienz und der stetigen Suche nach bedeutungsvollen Innovationen.
In diesem Artikel werden wir einen detaillierten Blick auf die bedeutenden Epochen in der Geschichte von Stiebel Eltron werfen, von den grundlegenden Schritten nach der Gründung über innovative Durchbrüche in der Mitte des 20. Jahrhunderts, die Festigung der Marktführerschaft bis zum internationalen Erfolg in den letzten Jahrzehnten. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Entwicklung nachhaltiger Innovationen, die das Unternehmen an der Spitze der Branche für erneuerbare Energien etablieren. Darüber hinaus werfen wir einen Blick in die Zukunft und skizzieren, wie Stiebel Eltron seine Tradition des Vorantreibens grenzüberschreitender Innovationen weiterführen möchte, geleitet von den Prinzipien der Nachhaltigkeit und unermüdlicher Suche nach Verbesserung.
Gründung und erste Erfolge (1924-1950)
Die Erfindung des Ringtauchsieders
Am 5. Mai 1924 gründete ich, Theodor Stiebel, in Berlin-Kreuzberg das Unternehmen ELTRON mit einem Startkapital von 20.000 Reichsmark, welches ich von meinen Onkeln geliehen hatte. In meiner Hinterhofwerkstatt begann ich mit der Produktion des Ringtauchsieders, einer Erfindung, die aufgrund ihrer schnellen Aufheiz- und kurzen Abkühlzeit auf der Leipziger Frühjahrsmesse desselben Jahres grosse Anerkennung fand. Dieses Produkt legte den Grundstein für die spätere Grossserienproduktion und markierte den Beginn einer Ära der Innovation in der Heisswassertechnologie.
Bis 1928 hatten wir die Produktion auf zweistufige Kleindurchlauferhitzer erweitert und beschäftigten bereits 26 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz erreichte 184.745 Reichsmark, und wir begannen, unsere Produkte auch international zu exportieren. Der Durchlaufspeicher, der 1931 entwickelt wurde, und die darauf folgenden Innovationen festigten unsere Position als Pioniere in der Branche.
Der zweite Weltkrieg und Wiederaufbau
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs mussten wir die Produktion auf Rüstungsgüter umstellen. Das Berliner Werk wurde mehrfach bei Bombenangriffen getroffen, was mich dazu veranlasste, einen Teil der Produktion 1943 nach Holzminden zu verlagern. Trotz der schweren Zeiten konnte ein Großteil der Maschinen gerettet und die Produktion in Holzminden fortgesetzt werden, unterstützt von einem Kern des Stammpersonals sowie neuen Mitarbeitern und Kriegsgefangenen.
Nach Kriegsende stand das Werk unter amerikanischer und später britischer Militärverwaltung. Trotz anfänglicher Produktionsverbote und der Bedrohung durch Demontage nahmen wir die Produktion ziviler Produkte auf und stellten ab 1946 wieder Heisswassergeräte her. Diese Phase des Wiederaufbaus war geprägt von der Notwendigkeit, aus den Trümmern neu zu beginnen, was uns letztlich auch gelang, gestärkt durch die Erfahrung und das durch den Krieg gewonnene Know-how.
Innovative Schritte (1950-1970)
In den Jahren nach dem Krieg, während der Wirtschaftswunderjahre, erlebte unser Unternehmen, STIEBEL ELTRON, einen signifikanten Aufschwung. Wir erweiterten unsere Produktionsstätten in Holzminden, Berlin und München und modernisierten sie mit Fliessbändern und automatischen Abrechnungsmaschinen, die den Mitarbeitern die Arbeit erheblich erleichterten.
Erweiterung des Marktes
1952 begannen wir mit der Fertigung von Bordküchen für Passagierflugzeuge und erweiterten unser Angebot 1957 um Kaffeemaschinen für Linienflugzeuge sowie Kleinspeicher (Boiler). Diese Diversifikation ermöglichte es uns, neue Märkte zu erschliessen und unsere Präsenz in der Luftfahrtindustrie zu stärken. Bis 1969 wurde unser Unternehmen durch eine aussergewöhnliche Werbekampagne mit dem Slogan „Stiebel Eltron – immer heisses Wasser“ weit bekannt, was unsere Marktposition weiter festigte.
Entwicklung neuer Technologien
Die 1960er Jahre waren geprägt von Innovationen und technologischer Entwicklung. 1964 begannen wir mit der Produktion von Konvektionsöfen und ein Jahr später, 1965, führten wir Bügelmaschinen in unser Sortiment ein, deren Produktion wir bis Anfang der 80er Jahre fortsetzte. Darüber hinaus traten wir 1968 mit der Produktion von Wärmespeichern in den Markt für Heizgeräte ein, was einen erheblichen Umsatzanteil zur Folge hatte.
Die Entwicklung und Produktion von Wärmepumpen begannen wir als einer der ersten Hersteller in den 1970er Jahren. Dies war eine Reaktion auf das Umdenken in der Bevölkerung, die zunehmend Wert auf erneuerbare Energien legte. Unsere Forschung und Entwicklung führten zur Einführung von Mikroprozessoren zur verbesserten Regelungstechnik und zur Herstellung von Scroll- und Schraubenkompressoren, die den Kälte- und Wärmepumpenmarkt revolutionierten.
Diese Jahre des Wachstums und der Innovation bildeten die Grundlage für die weitere Entwicklung und den Erfolg von STIEBEL ELTRON, getrieben von unserem unermüdlichen Streben nach technologischer Exzellenz und der Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kunden.
Auf dem Weg zur Marktführerschaft (1970-2000)
Einführung der Wärmepumpen
In den frühen 1970er Jahren begannen wir, Wärmepumpen zu entwickeln und zu fertigen, die Umweltenergie aus Luft, Wasser oder Erdreich nutzen, um sie in Wärme für das Haus umzuwandeln. Diese Technologie, die im Prinzip umgekehrt zu einem Kühlschrank funktioniert, wurde schnell zu einem Kernprodukt unseres Unternehmens. Durch den Einsatz von Wärmepumpen konnten wir nicht nur Energiekosten sparen, sondern auch CO₂-Emissionen erheblich reduzieren. Unsere Wärmepumpen wurden speziell für die klimatischen Bedingungen unserer Region entwickelt und boten Lösungen für jede Platzsituation und jedes Gebäude, vom Neubau bis zur Sanierung.
Krise und Erneuerung
Die Ölkrise der 1970er Jahre führte zu einem Umdenken in der Gesellschaft und in der Wirtschaft bezüglich der Nutzung erneuerbarer Energien. Wir reagierten darauf mit einer verstärkten Fokussierung auf nachhaltige Produkte und Innovationen. Ein herausragendes Beispiel dafür ist unser Engagement in umfangreichen Revitalisierungsprojekten, bei denen wir aktiv zur Verbesserung des Gewässerlebensraums beitrugen. Durch den Kauf einer STIEBEL ELTRON-Wärmepumpe unterstützten unsere Kunden nicht nur die Umwelt, sondern beteiligten sich auch an der Schaffung von 100 cm revitalisiertem Gewässerlebensraum pro gekaufter Einheit.
Diese Projekte, die oft in Zusammenarbeit mit lokalen Fischervereinen und Freiwilligen durchgeführt wurden, hatten zum Ziel, die Biodiversität in den Gewässern zu erhöhen und die Lebensbedingungen für Fische und andere Wasserlebewesen zu verbessern. Massnahmen wie die Zugabe von Kies und die Installation von Strömungslenkern trugen dazu bei, die natürlichen Lebensräume zu revitalisieren und die Selbstreinigungsfähigkeit der Gewässer zu stärken.
Internationaler Erfolg (2001-2024)
Expansion in Asien und Europa
Zu Beginn des neuen Jahrtausends haben wir eine bedeutende Expansionsphase eingeleitet, indem wir Produktionsstandorte in Asien und Osteuropa eröffneten. Besonders hervorzuheben ist unsere Präsenz in Ayutthaya, Thailand, wo wir seit 2001 Kleindurchlauferhitzer für den asiatischen Markt und Exportmärkte weltweit fertigen. Diese Expansion ermöglichte es uns, unsere globale Reichweite zu vergrössern und gleichzeitig lokale Märkte effizient zu bedienen.
In China haben wir seit 2004 eine Produktionsstätte in Tianjin, die sich auf die Herstellung von Lüftungsanlagen, Wärmepumpen und Elektroheizungen spezialisiert hat. Diese strategischen Standortentscheidungen haben massgeblich dazu beigetragen, dass wir heute zu den Markt- und Technologieführern in den Bereichen Haustechnik und grüne Technologien gehören.
Akquisitionen und strategische Partnerschaften
Ein weiterer Schritt in unserer internationalen Expansion war die Übernahme des schwedischen Wärmepumpenherstellers Thermia im Jahr 2018. Diese Akquisition hat uns neue Chancen in Skandinavien eröffnet und unsere Kompetenzen im Bereich der Sole-Wasser-Wärmepumpen verstärkt. Thermia-Wärmepumpen sind in den nordischen Ländern führend auf dem Markt und ergänzen unser Angebot an nachhaltigen Energielösungen perfekt.
Diese strategischen Bewegungen unterstreichen unser Engagement für Innovation und Qualität, wie es seit unserer Gründung im Jahr 1924 der Fall ist. Unsere globalen Aktivitäten zeigen, dass wir nicht nur eine starke Präsenz in Deutschland haben, sondern auch weltweit agieren mit etwa 6.000 Mitarbeitenden und Produktionsstätten in vier Ländern sowie Vertriebsgesellschaften und Vertretungen in über 120 Ländern. Der Jahresumsatz 2022 betrug etwa 1,1 Milliarden Euro, wobei mehr als die Hälfte des Umsatzes aus dem Ausland stammte, was unsere starke internationale Position unterstreicht.
Nachhaltige Innovationen
Energieeffiziente Lösungen
Wir bei Stiebel Eltron haben uns dem Fortschritt in der Nutzung erneuerbarer Energien verschrieben. Unsere Wärmepumpen, die Umweltenergie aus Luft, Wasser und Erdreich nutzen, sind ein Kernstück unserer nachhaltigen Innovationen. Diese Systeme wandeln vorhandene Wärme mithilfe eines Wärmeübertragers in nutzbare Energie um, wobei sie bis zu fünfmal mehr Energie aus der Umgebung gewinnen können, als sie an elektrischer Energie benötigen. Besonders in Neubauten oder bei der Modernisierung bieten diese Technologien ideale Voraussetzungen für eine effiziente und zukunftsorientierte Wärmeversorgung. Durch den Einsatz von Wärmepumpen in Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie in Gewerbebauten können wir erheblich zur Reduktion von CO₂-Emissionen beitragen und gleichzeitig den Energieverbrauch senken.
Leuchtturmprojekte
Unser Engagement für nachhaltige Innovationen spiegelt sich auch in unseren Leuchtturmprojekten wider. Der Energy Campus in Holzminden ist ein herausragendes Beispiel für unsere Bemühungen. Dieses Schulungs- und Kommunikationszentrum, ausgezeichnet mit dem DGNB-Zertifikat in Platin, demonstriert, wie leistungsstark und effektiv grüne Technologien sein können. Darüber hinaus haben wir durch Projekte wie das Mehrfamilienhaus in der Schaufelder Strasse und das PlusEnergieHaus in Darmstadt bewiesen, dass nachhaltiges Bauen nicht nur möglich, sondern auch extrem effizient sein kann. Diese Projekte zeigen, dass durch den Einsatz unserer Technologien der Heizwärmebedarf drastisch gesenkt werden kann, was zu einer nachhaltigen Reduktion des Energieverbrauchs führt.
Blick in die Zukunft
Pläne für Klimaneutralität
In der Schweiz sind ambitionierte Pläne festgelegt, um bis 2050 eine Klimaneutralität zu erreichen. Ein zentraler Aspekt dieser Bemühungen ist die Dekarbonisierung des Wärmesektors. Die Schweizer Regierung hat beschlossen, keine Verbote einzuführen, sondern setzt auf Anreize, um dieses Ziel zu fördern. Hierfür werden über sechs Jahre jährlich 200 Millionen Franken bereitgestellt. Der Fokus liegt dabei auf dem Ersatz von Öl-, Gas- und Elektroheizungen durch CO2-neutrale und effiziente Technologien.
Zukünftige Technologien und Innovationen
Wir bei Stiebel Eltron sind stolz darauf, mit unseren Wärmepumpen, die Umweltenergie in nachhaltige Wärme umwandeln, einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Diese Technologien nutzen Energie aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich und sind entscheidend für die Reduzierung des CO2-Ausstosses. Die Erneuerung der Heizsysteme wird durch das „Gebäudeprogramm“ unterstützt, welches private Investitionen in erneuerbare Energien fördert. Zusätzlich sind über die nächsten zehn Jahre weitere Fördermittel für den Austausch von Heizsystemen vorgesehen, um den CO2-Ausstoss drastisch zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu reduzieren.
Unser Engagement für Innovation und Qualität bleibt ungebrochen. Seit 1924 haben wir uns stets darauf konzentriert, Produkte zu entwickeln, die nicht nur energieeffizient, sondern auch benutzerfreundlich sind. Mit über 1.700 angemeldeten Patenten und Designs setzen wir diese Tradition fort und investieren weiterhin in die Entwicklung von Technologien, die den Wohnkomfort unserer Kunden verbessern und gleichzeitig umweltfreundlich sind.
Schlussfolgerung
Über die Jahrzehnte hinweg hat Stiebel Eltron beeindruckende Meilensteine in der Haustechnikbranche gesetzt, stets geleitet von einem Streben nach technologischer Exzellenz und einem tiefen Verständnis für die Bedeutung nachhaltiger Lösungen. Die Entwicklungsreise des Unternehmens, von den Anfängen mit dem ersten Durchlauferhitzer bis hin zu einer führenden Rolle in der Nutzung erneuerbarer Energien, unterstreicht seine Fähigkeit, sich kontinuierlich anzupassen und gleichzeitig wegweisende Innovationen voranzutreiben. Durch seine unermüdliche Suche nach Verbesserungen schafft Stiebel Eltron nicht nur Produkte von herausragender Qualität, sondern trägt auch aktiv zur Reduzierung des CO₂-Ausstosses bei.
Indem das Unternehmen in zukunftsweisende Technologien und Nachhaltigkeit investiert, spielt Stiebel Eltron eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer klimafreundlichen Zukunft. Die zahlreichen Errungenschaften und die globale Präsenz beweisen, dass Stiebel Eltron weiterhin an der Spitze des Fortschritts steht und sich dem Wohl seiner Kundinnen und Kunden sowie dem Schutz unseres Planeten verschrieben hat. Durch die kontinuierliche Förderung von Forschung und Entwicklung sowie durch die Umsetzung innovativer Projekte sichert sich das Unternehmen einen bedeutenden Platz in der Zukunft der grünen Technologien.